Göttinger Tageblatt

27.08.2020 - Jugendparlament nimmt Fahrt auf

Jugendparlament nimmt die Arbeit auf
Vertreter beschließen bei Sitzung in Gleichen erste Projekte und bilden Arbeitsgruppen

Göttingen/Gleichen. Das Jugendparlament der Stadt Göttingen nimmt die Arbeit auf: Mit ihrer ersten planmäßigen Sitzung haben die Vertreter der jungen Leute in Göttingen die Weichen für eine arbeitsreiche und vielseitige Amtszeit gestellt. Beim Treffen in der Akademie Waldschlösschen in Gleichen standen am Mittwochnachmittag unter anderem die Themen Vernetzung, Verkehr und Diskriminierung auf der Tagesordnung.

Während der Sitzung, die von den Präsidiumsmitgliedern Theo Kramer (Max-Planck-Gymnasium) und Stella Hofmann (Felix-Klein-Gymnasium) geleitet wurde, zeigte sich: Die 31 Vertreter der Göttinger Jugend sind hoch motiviert, ihre Jobs endlich mit voller Kraft anzutreten. Doch dafür braucht es auch eingespielte Abläufe, die sich zunächst etablieren müssen. So groß der Andrang auf einige Arbeitsgruppen, deren Bildung am Mittwoch beschlossen wurde, auch war, so wenig haben sich bisher Abstimmungen und Ähnliches institutionalisieren können. Dennoch konnten die Jugendlichen bei ihrer ersten Sitzung bereits einiges auf den Weg bringen.

Das Jugendparlament ist jung – im Juni dieses Jahres wurde es zum ersten Mal gewählt. Eine große Rolle in der Sitzung spielte deshalb das Thema Vernetzung – zu anderen Jugendvertretungen ebenso wie in die Politik. So wollen die jungen Parlamentarier Kontakte zu den Fraktionen im Rat der Stadt knüpfen; am kommenden Montag treffen die Präsidiumsmitglieder Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD).

Außerdem wollen die Jugendlichen sich mit Jugendvertretungen in anderen Städten verbinden und austauschen. Am Mittwoch beschlossen sie, aktiv auf ihre Mitstreiter andernorts zuzugehen. Auch über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus wollen sie Kontakte knüpfen: Das Präsidium erhielt bei der Sitzung vom Parlament den Auftrag, die Göttinger Jugend bei einem Treffen mit dem Dachverband der Jugendvertretungen in der Schweiz zu repräsentieren. Eine Zusammenarbeit mit mehreren Städten in der Ukraine ist nach Angaben von Kerstin Jäger-Hartmann, Leiterin der Geschäftsstelle des Jugendparlaments, bereits in der Diskussion.

Arbeitsgruppen sollen Projekte anschieben

„Und wenn man nicht mehr weiterweiß, dann macht man einen Arbeitskreis“ – das gern belächelte Instrument zur Arbeitsorganisation ist im Jugendparlament der Stadt Göttingen mehr Zeichen des Aufbruchs als der Ratlosigkeit. Eine ganze Reihe von neuen Arbeitsgruppen soll nach dem Willen der jungen Parlamentarier erste Projekte anschieben. Unter anderem wurde am Mittwoch die Bildung einer Arbeitsgruppe für die Kontaktherstellung zu anderen Jugendvertretungen beschlossen.

Weitere Arbeitsgruppen sollen sich künftig mit den Themen Öffentlichkeitsarbeit, ÖPNV, Umwelt und Diskriminierung befassen. In der Diskussion der zukünftigen Arbeitsfelder des Jugendparlaments zeigten sich die Vertreter besonders engagiert – und mancher legte ein bemerkenswertes Maß an Reflexion der Möglichkeiten und Ansprüche eines Jugendparlaments an den Tag.

Bereits im Vorfeld der Sitzung konnten die Jugendlichen an einem dreitägigen Einführungsseminar teilnehmen. Die Tage in der Waldakademie nutzten sie nach eigenen Angaben für Teambuilding-Maßnahmen, aber auch, um erste Vertreter aus der Göttinger Kommunalpolitik zu treffen.

Als Nächstes steht für die jungen Parlamentarier unter anderem eine Vorstellung im Rat der Stadt auf dem Plan. Danach wollen die Jugendlichen dann durchstarten. Die nächste Sitzung ist für den 23. oder 30. September geplant. Der Ort steht noch nicht fest; außer dem Ratssaal im Neuen Rathaus stehen auch die Aulen mehrerer Schulen in der Stadt zur Diskussion.

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