Göttinger Tageblatt

06.05.2017 - Aktion für Sozialpädagogen an Gymnasien

Eltern fordern mehr Sozialarbeiterstellen
Luftpost-Protest an Gymnasien

Göttingen. Mit einer ungewöhnlichen Luftpost-Aktion haben etliche Schulen in Niedersachsen für Sozialarbeiterstellen an Gymnasien geworben. Auch im Raum Göttingen haben Schüler, Lehrer und Eltern Hunderte Ballons mit der Forderung nach „mehr Gerechtigkeit“ bei der Pädagogenausstattung Richtung Landesregierung geschickt.„Menschliche Vielfalt braucht menschliche Sorgfalt – auch am Gymnasium“, fordern Eltern und Lehrer seit vergangenem Jahr immer wieder. Die Landesregierung hat bisher für Gesamtschulen und Grundschulen zusätzliche Sozialarbeiter eingestellt, die Gymnasien stehen bisher hinten an. Sie sollen ab 2019 bedient werden - mit 70 Stellen pro Jahr. „Ein Tropfen auf dem heißen Stein“, protestiert Ines Kettler, Elternvertreterin am Felix-Klein-Gymnasium und Sprecherin der südniedersächsischen Gymnasial-Eltern. Es sei ungerecht, dass die Gymnasien außen vor blieben, protestierte am Donnerstag auch Ingo Mauritz vom Elternvorstand am Hainberg-Gymnasium (HG). Die Landesregierung sehe die Gymnasien offenbar als Schulen mit einer elitären und problemlosen Schülerschaft. Aber auch an diesen Schulen gebe es Kinder, die über den Lehrbetrieb hinaus Unterstützung benötigten. Am HG gebe es zwar eine halbe Sozialarbeiterstelle, so Schulleiter Georg Bartelt – aber bezahlt von der Schule aus dem Lehreretat.
Schülersprecherin Luzie Nolte (13) versteht nicht, „warum Gesamtschulen Sozialarbeiter bekommen, Gymnasien aber nicht“: „Auch hier gibt es Kinder, die einen Ansprechpartner brauchen, der kein Lehrer ist.“ An der Aktion beteiligten sich auch das Otto-Hahn-, Theodor-Heuss- und Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium.

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