Göttinger Tageblatt

01.03.2016 - Elternvertreterin kämpft für Qualität an Gymnasien

Offener Brief zur Situation an Gymnasien

Göttingen. Während seines Besuchs am Max-Planck-Gymnasium haben Elternvertreter der südniedersächsischen Gymnasien am Montag einen offenen Brief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) übergeben. Damit wollen sie ihrer im Sommer eingereichten Petition zur Verbesserung der Situation an Gymnasien Nachdruck verleihen.
Im Juni 2015 hatten Elternvertreter und Lehrer unter anderem eine bessere Ausstattung der Schulen, mehr Personal bei Verwaltung und Sozialdiensten sowie zusätzliche Lehrer zur Reduzierung von Unterrichtsausfällen gefordert. Zwar habe man das damalige Gespräch „mit einem positiven Eindruck verlassen“, heißt es in dem offenen Brief ­— bisher habe sich aber nur wenig in die „richtige Richtung“ bewegt. Marion Villmar-Doebeling, Elternvertreterin an der Goetheschule Einbeck, nannte es nicht hinnehmbar, dass der Unterrichtsausfall weiterhin bei 3,1 Prozent an Gymnasien liege.
Außerdem kritisierten die Eltern, dass die versprochene Einrichtung von 267 Sozialarbeiterstellen an allen Schulformen nicht vorankomme. Bisher seien nur 100 Stellen für Grundschulen ausgeschrieben worden. Besonders die Integration von jungen Flüchtlingen, die häufig traumatisiert seien und mitten in der Pubertät seien, könne nur funktionieren, wenn es Ansprechpartner außerhalb der Lehrerschaft auch an den fortführenden Schulen gebe, so Villmar-Doebeling weiter. Weil habe zugesagt, den Dialog fortzuführen, sagte Ines Kettler, Elternvertreterin am Göttinger Felix-Klein-Gymnasium.

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