Göttinger Tageblatt

08.09.2011 - Es wird demonstriert!

Demonstration gegen Lerndruck

Gymnasien fordern bessere Bedingungen nach verkürzter Schulzeit

Göttingen (us). „Lernst du nur... oder lebst du auch?" Unter diesem Motto wollen Eltern, Schüler und Lehrer aus Südniedersachsen am Wochenende „für ein besseres Gymnasium" nach der Schulzeitverkürzung auf zwölf Jahre bis zum Abitur demonstrieren. Sie fordern vor allem bessere Rahmenbedingungen und strukturelle Veränderungen, um den Druck durch die kürzere Schulzeit zu mindern. Mit dem Doppeljahrgang haben gerade die letzten Schüler in Niedersachsen ihr Abitur nach 13 Schuljahren gemacht, zugleich hat die erste Runde das Turbo-Abi nach 12 Schuljahren erreicht. Ihre Erfahrungen und die nachfolgender Gymnasiasten bringen jetzt Eltern, Schüler und Lehrer auf die Straße. Schule habe sich zu einer Lernanstalt entwickelt, klagen Göttinger Elternräte als Initiatoren der Demonstration. Der Schüleralltag sei geprägt von überladenen Lehrplänen, Auswendiglernen statt Kompetenz zu vermitteln und Pauken statt Kreativität. Teilweise sei der Lernstoff nicht altersgerecht. Und unter dem Lerndruck in großen Klassen sei es kaum möglich, soziales Miteinander zu stärken. Selbst der Kultusminister habe eingeräumt, dass das neue G8 schlecht vorbereitet worden sei. Es ist die erste Aktion fast aller Gymnasien in Südniedersachsen. Mit dabei sind Schulen aus Duderstadt, Hann. Münden, Einbeck, Bad Gandersheim, Dassel, Northeim und die Göttinger Gymnasien Felix-Klein, Max-Planck, Hainberg und Otto-Hahn. Unterstützt wird die Aktion vom Landesverband der Elternräte. Der Demonstrationszug startet am Sonnabend, 10. September, um 11 Uhr am Göttinger Schützenplatz zu einer Kundgebung am Markt.

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