Göttinger Tageblatt

30.06.2006 - FKG-Schüler filmen

Wölfe im Schafspelz
Film von Schülern

Göttingen (ck). Demnächst wollen sie auch in Göttingen wieder marschieren: Neonazis. So offen treten sie selten auf. Meist geben sich Rechtsradikale als „Wölfe im Schafspelz“. So auch der Name einer Informations- und Aufklärungskampagne der Polizei über die Gefahren rechter Gewalt. Bundesweit sind die Schulen im Rahmen der Kampagne mit einer DVD versorgt worden, die sich in dem Spielfilm „Platzangst“ sowie in einer Dokumentation des Rechtsradikalismus annimmt. Jetzt ist auch ein bundesweiter Film-Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben worden – das Felix-Klein-Gymnasium (FKG) in Göttingen macht mit. Rund 20 Schüler werden mit ihren Lehrern Inga Lüth (Deutsch, Politik, Französisch) und Justus Goldmann (Geschichte, Politik) ein Drehbuch entwickeln und ein Video herstellen. Immerhin locken als Hauptpreise die professionelle Verfilmung des Schülerstreifens plus 1000 Euro für die Klassenkasse, ein Besuch bei einem Drehtag mit Schauspieler Till Demtröder (Großstadtrevier) oder ein Kinotag für die ganze Klasse. Heinz-Peter Braun, der Sicherheitsberater der Polizeiinspektion Göttingen, begrüßt es, wenn möglichst viele Schulen an dem Filmprojekt teilnehmen. Bei ihm sind die Ausschreibungsunterlagen zu bekommen. Schon nach Versendung der DVD habe er Anfragen aus 35 Schulen gehabt. Beim FKG, der ersten Schule, die in die Filmplanung eingestiegen ist, nehmen Jugendliche aus vier verschiedenen Klassen teil. Nur Feliz, Anna und Thomas haben schon einmal bei Filmaufnahmen mitgemacht. Einige haben immerhin im Unterricht Drehbücher besprochen. Ein solches zu erstellen, ist zunächst vorrangige Aufgaben.
„Viele geben sich harmlos“
Und, so Justus Goldmann, natürlich die Auseinandersetzung mit den Erscheinungsformen des Rechtsradikalismus. „Nicht alle tragen Bomberjacken und Springerstiefel“, sagt Lea. Es gehe darum, deutlich zu machen, welche Inhalte dahinter stehen, ergänzt Arno: „Viele Rechtsextreme geben sich nämlich harmlos.“ Und auch mit Musik, so Darius, werde man sich beschäftigen müssen. Er erinnert an die Schulhof-CD der NPD, die mit Rock Jugendliche in den Dunstkreis der Rechten locken soll. Infos gibt es bei Heinz-Peter Braun, Telefon 0551/ 4912007 oder Landeskriminalamt, 0511/262623203, per Mail von jugendsachen@ lka.polizei.niedersachen.de oder im Internet www.polizei.niedersachen.de. Ausschreibung außerdem unter www.polizei-beratung.de

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