Göttinger Tageblatt

30.03.2006 - Theater am FKG

Zum Abschluss geht’s auf die Theater-Bühne

Schauspiel-Kurs des Felix-Klein-Gymnasiums

Von Laura Martin
Göttingen. Noch zwei Tage bis zur Aufführung. In der Aula des Felix-Klein-Gymnasiums ist die Nervosität beinahe greifbar, aber trotzdem lassen sich die Schauspieler, sobald sie auf der Bühne stehen und die letzten Szenen noch einmal proben, nicht aus der Ruhe bringen und meistern ihre Aufgabe überzeugend. Seit Januar wird hier das Theaterstück „Drei Mal Leben“ von Yasmina Reza einstudiert. In deutscher Sprache ist das Stück der Autorin, die 1959 in Paris geboren wurde, 2000 erschienen. Nachdem sich der „Darstellendes- Spiel-Kurs“ des 13. Jahrgangs damit im Unterricht beschäftigt hatte, war bei einigen die Begeisterung so groß, dass sie beschlossen, das Stück vor Publikum aufzuführen. Es hat vier Charaktere und ist in drei Szenen aufgeteilt. Das Ensemble hat die Rollen für jede Szene neu verteilt. Das Stück handelt von Henri (Sabrina Baumbach, Henrike Rudolph, Anna-Franziska von Haebler), einem Astro-Physiker, der kurz vor seiner ersten Veröffentlichung steht. Als jedoch sein Vorgesetzter Hubert Finidori (Matthias Buhrow (zwei Mal), Sabrina Baumbach) mit seiner Frau Ines (Anna-Franziska von Haebler, Anna Wienecke, Sabrina Rutschmann) einen Tag zu früh zum Abendessen bei Henri und seiner Frau Sonja (Henrike Rudolph, Anna-Franziska von Haebler, Anna Wienecke) erscheint und Hubert dann auch noch erzählt, dass Henris Veröffentlichung schon jemand anderes zuvor gekommen sei, nimmt der Abend einen chaotischen Verlauf, an dessen Ende vier Menschen mit ihrem Schicksal kämpfen. Um ihnen eine neue Chance zu geben, wendet die Autorin einen dramaturgischen Trick an und und lässt den Besuch noch zweimal von vorne beginnen, doch auch diese beiden Male entgleitet den Charakteren jegliche Kontrolle über den Abend und er wird zunehmend katastrophaler.
Die Inszenierung hat das Ensemble gemeinsam mit ihrer Lehrerin für Darstellendes Spiel Astrid Böttcher entworfen. Henrike Rudolph macht es sehr viel Spaß: „Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich so in meiner Rolle drin, dass ich zu einer anderen Person werde.“ Sabrina Baumbach stand vor der Herausforderung, Hubert und Henri zu spielen und musste viel üben, um sich ihren weiblichen Gang abzugewöhnen. Böttcher ist begeistert von den Talenten, die auf der Bühne zum Vorschein gekommen sind: „Sie sprechen keine Texte mehr, sondern spielen. Und das mit Herzblut.“ Die letzte Aufführung wird ein schöner Schulabschluss für die Abiturienten werden: „Ich glaube, es wird richtig emotional. Ich werde bestimmt heulen.“, sagt Anna Wienecke wehmütig.

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