Göttinger Tageblatt

19.07.2006 - Nacht der Informatik

Schnellster Roboter

Aktionen bei „Nacht der Informatik"

Das Wissenschaftsjahr 2006 steht im Zeichen der Informatik. An 14 Universitäten werden Errungenschaften und Zukunftsvisionen der Informatik vorgestellt. Eine dieser Aktionen war die bundesweite „Nacht der Informatik", die am Freitag im Institut für Informatik und in der Niedersächsischen Universität- und Staatsbibliothek (SUB) stattfand. Unterstützt vom Felix-Klein-Gymnasium präsentierten das Institut und die SUB die Fachwissenschaft und ihre Bedeutung für das alltägliche Leben. Mit Vorträgen, Workshops, Vorführungen und Mitmachaktionen gab die „Nacht der Informatik" in Göttingen – auf Initiative von Prof. Dieter Hogrefe – einen Einblick in eine zukunftsweisende Wissenschaft. Auf den ersten Blick erinnert der Gegenstand am Boden des Übungsraums im Institut für Informatik an ein Insekt. Dicht am Boden bewegt es sich auf sechs Beinen vorwärts. Nur besteht es eben aus Kabeln und Metall und überschreitet eindeutig die Dimension eines jeden Insekts. Der Vergleich ist dennoch nicht unberechtigt: Denn es handelt sich um einen biologisch inspirierten Laufroboter des Doktoringenieurs Poramate Manoonpong. Seit Anfang 2006 arbeitet Manoonpong für das „Bernstein Center for Computational Neuroscience" in Göttingen zudem an der Weiterentwicklung des schnellsten Laufroboters der Welt, welcher sich wie ein Mensch auf zwei Beinen fortbewegt. Nun soll dem Zweibeiner auch das Bergauflaufen sowie das Gehen ohne Stütze beigebracht werden.
Live und dreidimensional
Zu bestaunen gab es in der Lotzestraße außerdem die Demonstration der Fernbedienung des MONET-Teleskops in Texas. Per Mouse-Click öffnete Frederic V. Hessmann vom Göttinger Institut für Astrophysik die Kuppel des in Nordamerika befindlichen Teleskops und drehte es in Richtung Himmel. Live und dreidimensional verfolgten die Zuschauer dies auf einer Leinwand. Im „CIP-Pool" präsentierten FKG-Schüler aus dem 11. Jahrgang das Programmiersystem Delphi. Im Informatikkurs hatten unter anderem die 17-jährigen Neele Hillmann und Sabine Tausch einen Währungsrechner und ein Bildbearbeitungsprogramm programmiert. Die Einsatzbereiche der Informatik in der Astrologie und Kommunikationstechnologie wurden ergänzt durch die Möglichkeiten dieser umfangreichen Fachwissenschaft für das Bibliothekswesen. Im historischen Gebäude der SUB am Papendiek stand das Spektrum digitaler Dienstleistungen an den Universitätsbibliotheken im Zentrum. Erklärtes Ziel: möglichst viele Forschungsmaterialien für möglichst viele Nutzer im Internet zur Verfügung zu stellen. Ein Projekt unter vielen ist das von SUB-Direktor Prof. Elmar Mittler vorgestellte Zentrale Verzeichnis digitalisierter Drucke, welches die Suche nach digitalen Materialien erleichtern soll. Besucher konnten ihr Lieblingsbuch direkt vor Ort digitalisieren lassen. Die Göttinger „Nacht der Informatik" lieferte einen abwechslungsreichen, informativen und unterhaltsamen Einblick in die vielseitige Welt der Informatik, sowohl für fachnahe Kenner als auch fachferne, technisch interessierte Besucher.

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