Göttinger Tageblatt

07.03.2006 - Schulkonzert

Fröhliches Musizieren für Pisa
Schulkonzert im Göttinger Felix-Klein-Gymnasium

Schule als Ort für Fröhlichkeit und Spaß? In Zeiten von Pisa-Studien ist von solchen Gefühlen selten die Rede. Aber es gibt sie, wenigstens zeitweise – etwa beim Schulkonzert des Göttinger Felix-Klein-Gymnasiums, das zwei Abende lang, am Donnerstag und Freitag, die Aula an der Böttingerstraße unter dem Motto „Wir machen Musik" mit quirlendem Leben füllte.
Beteiligt waren große und kleine Ensembles sowie Solisten. Das Schulorchester der Klassen 5 bis 13, geleitet von Lothar Steinert, setzte mit Musik von Tschaikowsky und Brahms einen klassischen Schwerpunkt. Rock, Pop und Musical steuerten die beiden Chöre aus Mittel- und Oberstufe unter Michael Fink bei: rhythmisch akzentuiert, mit erkennbarem Spaß an der Sache, so gut vorbereitet, dass sie fast ihr gesamtes Repertoire auswendig beherrschten. Von den zahlreichen solistischen Beiträgen seien wenigstens einige FKG-Schüler erwähnt, etwa das ausdrucksstarke Geigenspiel von Frances Tiffin-Richards im ersten Satz des Violinkonzerts von Max Bruch, die von der Klarinettistin Christine Stemmler spritzig und virtuos dargebotene Fantaisie Italienne von Eugène Bozza und der Flötist Henrik Plünnecke, der mit den schwindelerregenden Läufen in der Carmen-Fantasie von François Borne den Saal zum Toben brachte. Nicht zu vergessen die drei jungen Hornisten Jakob Glatzel, Janis Becker und (als Gast vom Max-Planck-Gymnasium) Eva Brandes, die mit Webers „Jägerchor" und einem anonym überlieferten Rondo musikalisch saubere Teamarbeit vorstellten. Das gilt ebenso für das A-cappella-Quartett mit Jan Höfer, Daniel Bogacki und Christoph Wieprecht sowie – als Bassfundament – Tim Wheelan, der zurzeit als Assistant Teacher aus den USA das FKG-Kollegium verstärkt.
Bündel Zugaben
Zum fulminanten Schluss stellte sich die von Hainberg-Gymnasium und FKG gemeinsam bestückte Bigband „Jazztified" mit vier Stücken aus ihrem Repertoire und einem Bündel Zugaben vor. Einerlei, ob Dieter Hennies oder Uwe Meile das Tempo vorgaben: Hier kamen Begeisterung und Spielfreude mit so viel beachtlichem technischen Können zusammen, dass es Teile der zuhörenden Schüler zum Mittanzen animierte und den sitzenden Rest zu johlenden Applaus-Ausbrüchen. Die Stimmung war einfach cool.

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