Göttinger Tageblatt

21.04.2001 - Trainerin findet beim Altstadtlauf königsblauen Rohdiamanten

RIATHLON / Junge Gruppe des ASC 46 ist auf 18 Personen angewachsen- Familien-Quartett Eberhardt aus Gieboldehausen

Trainerin findet beim Altstadtlauf königsblauen Rohdiamanten 

Göttingen (H.V.). Fortschritte lassen sich stets am besten durch Zahlen dokumentieren: Im Juli vorigen Jahres präsentierte Marit Schützendübel ihre ersten drei Schützlinge vom ASC 46. Sozusagen der Grundstock für eine neue Gruppe, die dem Fachbereich Schwimmen angeschlossen ist. Dieser Tage nun konnte die 30-jährige Krankengymnastin im Pro activ des Clubs mit einer Mitgliedersteigerung aufwarten: 15 Triathlon-Willige sind es inzwischen geworden.
Die Alterspyramide reicht von 15 bis 47 Jahren. Wobei die Familie Eberhardt allein mit vier Mann hoch vertreten ist. Sie stellt mit dem vor einem Jahr an Bord gekommenen Jan den Jüngsten (15 Jahre) und mit Vater Rainer (47) den ältesten. Vervollständigt wird das Familien-Quartett aus Gieboldehausen durch Jans Schwestern Anne und Nina. "Fünf Mädchen sind seit Anfang des Jahres regelmäßig dabei, wobei zwei bis drei den Ironman machen", sagt Schützendübel. Nicht schlecht für den erweiterten Anfang.
Die ehemalige Bundesliga-Starterin (Tri-Sport Schwerin, Hannover 96) und Elfte der Deutschen Meisterschaften 2000 scheint in den eigenen Reihen einen Rohdiamanten für ihre Sportart entdeckt zu haben: Knut Höhler, als königsblauer Leistungsschwimmer vielfach erfolgreich und daher bekannt. "Letztes Jahr beim Allstadtlauf habe ich ihn angesprochen, ob er nicht Lust hätte, mit zu trainieren," erzählt die Physiotherapeutin über den Beginn einer vielversprechenden Sport-Partnerschaft.
Über die schwimmerischen Qualitäten des heute 18-Jährigen hatte sich Schützendübel bereits ein Bild gemacht, die läuferischen wirkten ähnlich überzeugend: Zweiter Rang beim Lauf durch die Innenstadt über 1860 in hinter seinem FKG-Kumpel Atiq Rafat und Dritter bei derjugend über die 5 300 in. Und das mit dem Radfahren würde sich schon richten lassen, dachte die ASCerin. Zwischenzeitlich hat es sich gerichtet. Der Gymnasiast am Felix-Klein-Gymnasium ist mir weggefahren".

Das freut die Mutter eines Vierjährigen, die auf Grund ihres neuen beruflichen Engagements die eigenen sportlichen Ambitionen zurückschraubt, sich dafür stärker der übungsleiterinnen-Tätigkeit zuwendet. Auf jeden Fall ist die überzeugt, dass Höhler ("Er ist noch Junior B") bei entsprechendem Training und entsprechender persönlicher Einstellung einiges im TriathIon erreichen kann. Da die gebürtige Möllnerin keine ist, die gern etwas dem Zufall überlässt, hat sie rasch Nägel mit Köpfen gemacht: Sie ist mit ihm zum Stützpunkt Süd nach Bad Gandersheim gefahren, um ihren Schützling dort dem Landestrainer Uwe Grande vorzustellen. Es folgten zwei Vergleiche gegen die Kaderathleten des Landesverbandes in Hannover, die er "souverän gewann". Der Lohn: Höhler wurde in den Landeskader aufgenommen. In der Folge könnte eine Berücksichtigun "mit 21 Jahren für den Bundeskader und die U 23 " winken.

Auf einen ihrer beiden ersten Schützlinge, Jan Eherhardt, hat die 30-Jährige natürlich weiter "ein Auge drauf'. Sie freut sich über seine Fortschritte: "Er ist im Laufen stark geworden." Gleichzeitig bedauert sie den Weggang von Hendrik Becker, der zwar nach wie vor vor Ort trainiert., aber "nach Peine gewechse ist, weil er in der zweiten Bundesliga starten wollte".
Für die ASCer steht jetzt die Wettkampf-Saison vor der Tür. Gerade mit ihren Kurzund Volkstriathlons bietet sie ihnen viel Abwechslung. Ein Höhepunkt, die Landesmeisterschaften am 6. Mai.

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