Göttinger Tageblatt

02.03.2001 - Mit drei Fäden im Windkanal getestet

Mit drei Fäden im Windkanal getestet 

76 Nachwuchsforscher treten heute und morgen beim 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" an, um sich für den Landeswettbewerb zu qualifizieren. Einer von ihnen ist der Göttinger Oliver Arend mit seinem maßstabsgetreuen Modell des Space Shuttles.  

Göttingen (mib). Gehalten von drei Fäden hängt das Modell aus Balsaholz, Glasfaser, Schaumstoff und Strohhalmen im Windkanal der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt. Erst ab einer Windgeschwindigkeit von 12 Metern pro Sekunde fangen die Tragflächen an, zu viel Auftrieb für das 280 Gramm schwere und etwa 50 Zentimeter lange Modell zu geben.
Shuttle-Bauer Arend ist zufrieden mit der ersten Feuertaufe für sein Modell: "Auch wenn ich den zusätzlichen Auftrieb durch die Flügel nicht mit eingerechnet habe, ist das Flugverhalten gut."
Erste Versuche des 18-Jährigen, ein Space-Shuttle-Modell zu bauen, scheiterten an der Flugstabilität dieses komplexen Flugkörpers. Computerprogramme für einfache Raketenmodelle versagten hier. Kommerzielle Shuttle-Modelle benutzten zusätzliche Leitwerke, die das große Vorbild nicht besitzt, um den Flug zu stabilisieren. Oliver war überzeugt, dass sein Modell auch ohne diese Hilfsmittel fliegen könnte. Komplizierte Formeln, die die Form des Shuttles berücksichtigen, wurden erstellt, Programm geschrieben, das Modell in etlichen Arbeitsstunden gebastelt, im Windkanal ausgerichtet und unter freiem Himmel getestet. Ob sich die Mühe gelohnt hat, zeigt sich am Sonnabend bei der Siegerehrung.

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