Göttinger Tageblatt

28.02.2000 - Eindeutig gute Musik

KONZERT / Schüler des Felix-Klein-Gymnasiums

Eindeutig gute Musik

Fast ein wenig lapidar klingt es, wenn das Felix-Klein-Gymnasium unter der Überschrift "Wir machen Musik" zu seinem Schulkonzert einlädt. Denn welche musikalische Vielfalt und Qualität sich hier eigentlich auftut, lässt das nüchterne Motto nicht vermuten.
Da sind zunächst die Solisten. Es ist bemerkenswert, mit welch perlenden Akkordbrechungen Lotta Kölmel aus der 12. Jahrgangsstufe Chopins Ges-Dur-Etüde zum Klingen bringt, um anschlißend in zarten und einfühlsamen Klängen Brahms' Es-Dur-Intermezzo auszugestalten. Technisch überragend und sehr ausdrucksstark überzeugt die Koreanerin Ji-Yun Han aus der Klasse 11k2 an der Violine im dritten Satz aus Tschaikowskys Violinkonzert D-Dur. Nicht minder talentiert zeigt sich Franziska Sommer aus der 11k1. Unter ihren Fingern macht Liszts f-moll-Etüde "La Leggierezza" ihrem Namen alle Ehre, und selbst rasante, pedalgeschwängerte Passagen lassen die klangliche Klarheit nicht vermissen.

Mitreißendes "Splish Splash"

Doch auch die FKG-Ensembles können sich hören lassen. Für einen erfrischenden und engagierten Auftakt mit Sätzen von Vaughan Williams und Händel sorgt das Schulorchester unter der Leitung von Lothar Steinert, der auch den Schulchor zu einem schwungvollen Vortrag motiviert. Alles andere als schnulzig gerät nämlich Billy Joels Schmachtfetzen "For the longest time" und geradezu mitreißend der alte R-'n'-R-Klassiker "Splish splash".

Das Salonorchester hingegen - ein Ensemble aus aktuellen und ehemaligen Lehrern um Falk Zimmer - überzeugt vor allem durch seinen schmelzigen Brahms-Walzer und einen knisternden Tango. Den phonstarken Schlusspunkt setzt bewährtermaßen die Bigband "Jazztified". Nach etwas verhaltenem Beginn entfacht das Ensemble unter Uwe Meile und Dieter Hennies südamerikanisches Feuer ("Barrcuda bay"), bietet ansprechende Soli und macht mit einer schlagkräftigen Brass-Section kräftig Druck.

Fazit: Das Motto des Abends trifft zwar die Sache, doch es sollte erweitert werden. Das FKG macht nicht nur Musik, sondern eindeutig gute Musik - dies zeigt auch der begeisterte Applaus.

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