Göttinger Tageblatt

10.02.2000 - Leserbrief: Lehrkörper als konspirativer Haufen

SCHULISCHE LEISTUNGEN / Gefälle im Leistungsniveau der Schulen

Lehrkörper als konspirativer Haufen

Zu "Gescheitert an Kunst und Musik", Tageblatt vom 3. Februar

Der Artikel besteht praktisch nur aus Unwahrheiten. "Ingo", dessen wahrer Name mir bekannt ist, hatte keine Gymnasialempfehlung. Dazu kommt, dass wir zwar drei Lehrerehepaare auf der Schule haben, jedoch nur eines die Kombination Deutsch/Kunst unterrichtet - dies ist aber in keiner Klasse in den in Frage kommenden Jahrgängen aufgetreten. Vielmehr hatte "Ingo", während er zum ersten Mal die neunte Klasse besuchte, einen Teil dieses Ehepaares in Deutsch, und erst als er in der zehnten Klasse war, den anderen Teil in Kunst.

In der neunten Klasse werden Kunst und Musik nicht gleichzeitig unterrichtet, sondern, wie in meiner Klasse, nur eines der beiden Fächer. Sollte "Ingo" wirklich beide Fächer gehabt haben, so muss dies halbjährig nacheinander geschehen sein. Er kann also nicht beide Fünfen im zweiten Halbjahr hinzubekommen, sondern muss eine schon im ersten Halbjahr gehabt haben.

Was bezwecken Sie oder die Familie "Ingos" mit dem Artikel? Das FKG schlecht machen? Mit dem Satz "ausgerechnet ein Ehepaar" den Lehrkörper der Schule als konspirativen Haufen, der alle schlechten Schüler so schnell wie möglich loswerden will, darstellen? Dazu besteht in diesem Fall kein Anlass. Oder das FKG als besonders anspruchsvolle Schule bezeichnen? Es gibt sicherlich andere, bessere und positivere Beispiele. Noch dazu zitieren sie im benachbarten Artikel, thematisch eng mit dem angesprochenen verbunden, den Direktor des FKGs, Herrn Häntsch: er "schließt ein Gefälle im Leistungsniveau zwischen Hamburger und niedersächsischen Schulen nicht aus".

Kann gut sein, lässt sich aber auch schlecht am Beispiel eines einzelnen Schülers festmachen. Oder gar für die Aufnahmeprüfung, die "Ingo" in Hamburg "gerettet" hat und diesen Sommer in Niedersachsen eingeführt werden soll, werben?

Das Einzige, was Sie mit diesem Artikel, zumindest bei der Lehrer- und Schülerschaft des Felix-Klein-Gymnasiums, erreicht haben, ist ein großer Verlust an Glaubwürdigkeit und Seriosität. Ich bitte Sie, in Zukunft besser zu recherchieren.

O.Arend, Göttingen

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