Göttinger Tageblatt

05.11.1999 - Affen-Forschung contra Vorurteil

WETTBEWERB / Schülerin gewinnt ersten Preis

Affen-Forschung contra Vorurteil

Die 19-jährige Lena Oesterlin wurde beim Wettbewerb "Schülerinnnen forschen in Naturwissenschaft und Technik" der Fachhochschule Aalen ausgezeichnet. Sie hat einen ersten Preis für ihr Forschungsprojekt gewonnen.

Göttingen (pz). Die Schülerin des Felix-Klein-Gymnasiums ging im Rahmen einer anzufertigenden Facharbeit in ihrem Leistungskurs Biologie, neun Wochen lang im Deutschen Primatenzentrum in Göttingen der Frage nach, ob Lisztaffen eine bevorzugte Händigkeit aufweisen. Das Ergebnis ihrer Beobachtungen zeigt, dass die ausgewachsenen Affen bei der Nahrungsaufnahme die linke Hand präferiert einsetzen.

Mit diesem Wettbewerb versucht die Fachhochschule Aalen, dem Vorurteil, Frauen seien in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern weniger begabt als Männer, gezielt entgegenzuwirken. Gefragt seien heute im Berufsleben Personen, die neben fachlichen Qualifikationen über soziale Kompetenzen verfügen, so der Pressesprecher der FH Aalen, Hans-Joachim Rabe.

"Forschen macht Spaß"

"Ich habe unglaublich viel gelernt, mehr als in einem Jahr Schule und es hat mir total viel Spaß gemacht", erzählt Lena Oesterlin begeistert von ihrem Projekt. Täglich ist sie nach der Schule zur Beobachtung für zweieinhalb Stunden ins Primatenzentrum gegangen und hat dort "Ruhe gefunden", wie sie sagt. Die 1000 Mark Preisgeld investiert die Jungforscherin in einen Aufenthalt als Jugendgruppenleiterin im nächsten Sommer in den USA. Auch jetzt schon engagiert sich die 19-jährige für Jüngere, denn seit Jahren betreut die begeisterte Kunstturnerin beim Tuspo Weende Kinderturngruppen. Ein Beitrag zum bundesweiten Wettbewerb "Jugend forscht" ist auch schon in Arbeit, dieses Mal mit Rhesus- und Bartaffen.

Auch im nächsten Jahr will die FH Aalen wieder den weiblichen Nachwuchs im naturwissenschaftlichen und technischen Bereich fördern. Die Frauenbeauftragten Prof. Dr. Monika Möckel und Prof. Dr. Monika Weissgerber planen bereits den nächsten Wettbewerb für Schülerinnen von der achten bis zur dreizehnten Klasse.

Zurück (1999)
Nach oben