Göttinger Tageblatt

02.04.2022 - Jeden Tag ein anderes Kostüm

Abiturientinnen und Abiturienten in Göttingen und der Region verabschieden sich mit Motto-Tagen von ihren Mitschülern

Göttingen. Für die angehenden Abiturienten im Landkreis Göttingen ist die Schulzeit am Freitag zu Ende gegangen – zumindest gibt es jetzt für sie keinen Unterricht mehr. Bevor es nun in die intensive Prüfungsvorbereitung geht, verabschiedeten sie sich mit einer Mottowoche von ihren Lehrern und Mitschülern. Jeden Tag warfen sich die Schüler in ein anderes Kostüm und zogen dann in den Pausen mit Musik durch die Schulen.
Das Wetter spielte am Freitag verrückt. „Wir hatten alles: Von 20 Grad Celsius bis Schnee“, so eine Schülerin des MPG. Teilweise nur leicht bekleidet, stapften die jungen Leute durch Schnee und Eis und feierten das Ende ihrer Unterrichtszeit. Die Schüler des Göttinger Felix-Klein-Gymnasiums (FKG) verabschiedetem sich ironischerweise mit dem Motto „Erster Schultag“. (...)
Auch die Schüler des FKG sind der Meinung, die Mottowoche hätte ihre Gemeinschaft noch einmal gestärkt.
Schüler ziehen mit Musik durch die Gänge
„Es gab niemanden, der nicht mitgemacht hat“, zeigt sich Marieke Schlote vom FKG überrascht. Jeder hätte versucht, sich irgendwie zu verkleiden, ob mit gekauften oder auch selbstgemachten Kostümen, sagt sie. Mit Musik zogen die Schüler durch die Gänge und unterhielten die Schulgemeinschaft. (...)
Am FKG wurde eine Tradition fortgeführt: An einem Tag der Woche war ein Buchstabe das Motto. In diesem Jahr war es das „V“, im nächsten Jahr wird der nächste Buchstabe im Alphabet gewählt. Es durfte sich aber nicht nur als „V“ verkleidet werden, sondern als alles, was mit dem Buchstaben beginnt.
Die Regeln in der Mottowoche waren bei allen Schulen ähnlich: kein Alkohol, die Musik durfte den Unterricht nicht stören und die Corona-Einschränkungen mussten beachtet werden. So stand einer gelungenen Mottowoche nichts mehr im Wege. „Auch die Lehrer sollen schließlich eine witzige und schöne Woche haben“, sagte Marieke Schlote. Ausgelassen feiern, ohne schulische Vorgaben, konnten die Schüler dann im privaten Rahmen – auch wenn Kaltgetränke an ihrem letzten Schultag womöglich heißem Punsch weichen mussten. In dieser Woche hätten die Schüler versucht, noch nicht an die immer näher kommenden Abiturprüfungen zu denken, erzählte Schlote.

Dennoch beginnt schon am 21. April die Prüfungsphase mit dem Fach Geschichte. Nach dem 12. Mai, an dem die Prüfungen für Sport und Informatik geschrieben werden, sind die Schüler von ihrer Last befreit. Bei erfolgreichem Ergebnis soll dann der Schulabschluss gefeiert werden.
Mit dem Wegfall der meisten Corona-Beschränkungen können sich die Abiturienten auf Partys, Abibälle, Abistreiche und Abifahrten freuen – Dinge , die ihren Vorgängern in den vergangenen zwei Jahren größtenteils verwehrt blieben. Allerdings hatten die Schüler Probleme, Geld zu sammeln.
In pandemiefreien Zeiten konnte durch Kuchenverkauf und Ähnliches Geld eingenommen werden. Durch die Einschränkungen war das nicht möglich. Mit Hilfe von Spendenaufrufen wollen die künftigen Abiturienten im Kreis Göttingen ihre Abibälle im gewohnten Umfang verwirklichen.

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