Göttinger Tageblatt

23.06.2021 - FKG-Absolvent Fynn Kunze nominiert ...

Mehrfacher Deutscher Meister – und bald Sportstipendiat in den USA

Sport-Legenden des Jahrzehnts: Fynn Kunze ist für die TWG 1861 in den vergangenen Jahren von Medaille zu Medaille geschwommen, nun steht ein großer Karriereschritt bevor

Göttingen. Er ist mehrfacher Deutscher Jahrgangsmeister, schwimmt im Bundesnachwuchskader und ist bald Sportstipendiat in den Vereinigten Staaten: Fynn Kunze vom TWG 1861 Göttingen ist auf dem Weg in die Spitze des deutschen Schwimmsports. Der 19-Jährige ist deswegen nominiert für unsere neue Serie Sport-Legenden des Jahrzehnts.
„Gefühlt schon immer“, antwortet Kunze auf die Frage, seit wann er schwimmt. So genau weiß er selbst nicht mehr, wann er das erste Mal ein Schwimmbecken betreten hat. Quasi seit er denken kann, ist der Sport ein wichtiger Teil seines Lebens. Beim TWG 1861 Göttingen entwickelte er sich in den vergangenen Jahren zum vielversprechenden Nachwuchsschwimmer, verließ kaum einen Wettkampf ohne Platz auf dem Podium und ohne Medaille um den Hals. Seit mehreren Jahren schwimmt Kunze im Bundesnachwuchskader.

Drei Deutsche Meistertitel im Jahrgang über 200 Meter

Die größten Erfolge in der bisherigen Karriere des 19-Jährigen sind die drei Deutschen Jahrgangsmeistertitel über 200 Meter Brust, 200 Meter Rücken und 200 Meter Lagen. Altersbedingt darf Kunze mittlerweile nicht mehr bei Jahrgangsmeisterschaften an den Start gehen, sondern muss sich künftig ausschließlich der Konkurrenz in der offenen Wertung stellen. Für ihn ist das aber keine Umstellung: „Schon seit ich 13 Jahre alt bin, bin ich bei den offenen Deutschen Meisterschaften gestartet, also in der Herrenklasse. So viel ändert sich da für mich also nicht.“ Trotz der beachtlichen Erfolge in jungen Jahren verspürt Kunze keinen besonderen Druck, immer noch einen drauflegen zu müssen. „Ich kann gut einschätzen, wie gut ich in Form bin und was ich erreichen kann. Dadurch mache ich mir keinen Druck.“ Dennoch: Der Einsatz ist hoch, damit er auf diesem Niveau mithalten kann.

Umfangreiches Pensum

Kunze investiert in manchen Wochen bis zu 30 Stunden für seinen Sport. Bis zu zehn Einheiten im Wasser stehen auf dem Plan, dazu kommt Krafttraining. Dieses Pensum spult er bereits seit mehreren Jahren ab. Das Gefühl, dadurch etwas verpasst zu haben, hat er nicht. „Für mich war es das bislang absolut wert“, betont Kunze.
Und das viele Training zahlt sich aus. Nicht nur in Form von Meisterschaftstiteln, sondern nun auch in Form eines Sportstipendiums. Ende August fliegt der 19-Jährige, der im vergangenen Frühjahr sein Abitur am Felix-Klein-Gymnasium abgelegt hat, in die Vereinigten Staaten und wird vier Jahre lang an einer Universität in West Palm Beach, Florida, eine halbe Stunde nördlich von Miami, studieren – und schwimmen, viel schwimmen.
Rund 20 Universitäten hatten beim Bewerbungsprozess um ihn gebuhlt. „Ich erhoffe mir, dass ich einen gewaltigen Sprung nach vorne machen kann, da ich deutlich bessere Trainingsbedingungen haben werde“, sagt Kunze. „Nebenbei“ wird er Business Administration studieren. „Es ist die perfekte Verbindung des akademischen und des sportlichen.“
Das Sportstipendium auf der anderen Seite des Atlantik ist ein großer Schritt, aber auch ein folgerichtiger, wenn man Kunzes Ambitionen berücksichtigt: „Ich hoffe, dass ich in zwei, drei Jahren in die deutsche Spitze komme und dann auch international für Deutschland starten kann.“
Bei der Wahl zum Sportler des Jahrzehnts sollten die User daher auch für ihn abstimmen: „Mein Ehrgeiz zeichnet mich aus, im Training, aber vor allem auch im Wettkampf“, sagt Kunze. „Seit ich klein bin, schwimme ich in Göttingen und repräsentiere meinen Verein seit Jahren bei Landes- und Deutschen Meisterschaften.“ Nun steht der nächste Schritt an. Es soll nicht der letzte sein auf dem Weg in die Spitze des deutschen Schwimmsports.

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