Autorin Jacqueline van Maarsen am FKG

Von einer engen Freundschaft in finsterer Zeit – Anne Franks Freundin Jacqueline van Maarsen im FKG

Die niederländische Autorin Jacqueline van Maarsen war auf Vermittlung des Literarischen Zentrums Göttingen mit ihrem Ehemann Ruud Sanders zu Gast in der Aula des FKG. Mehrere Klassen ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, der mehrfach für ihre Bücher ausgezeichneten Niederländerin zuzuhören. Gemeinsam mit ihrem Mann stellte sie ihre Erinnerungen an die Zeit der deutschen Okkupation der Niederlande vor.
Das Besondere daran: Jacqeline van Maarsen, Jg. 1929, wurde im Alter von zwölf Jahren die beste Freundin eines weltbekannten Mädchens. Sie wurde die Freundin von Anne Frank. Deren Tagebuch, niedergeschrieben auf dem Dachboden eines Amsterdamer Hinterhauses, wo sich Anne Frank vor dem Terror der Nazis versteckt hielt, fand Millionen von Lesern in der ganzen Welt. Das Tagebuch hat gerührt und es hat erschüttert. Am Schicksal eines jungen Mädchens führt es vor Augen, was Rassismus und Verfolgung einem hoffnungsfrohen Menschen angetan haben und immer noch antun können. Und dieses Einzelschicksal ergreift mehr, als nackte Zahlen und historische Fakten es je könnten.
Um die Freundschaft zu Anne Frank kreisen van Maarsens Bücher und auch ihren Vortrag im FKG widmete sie dieser Freundschaft und der Bedrohung seitens der Nazis. Anders als Anne Frank überlebten van Maarsen und ihr Mann die Verfolgung. Sie verdankte ihr Leben der Geistesgegenwart und dem Mut ihrer Mutter, ihr Mann konnte mehrere Jahre bei einer fremden Familie untertauchen.
Mit großer Offenheit beantwortete van Maarsen die Fragen der Schülerinnen und Schüler, erzählte vom Alltag in der Familie und der Schule, von der ständigen Furcht vor den Besatzern, aber auch den Glücksmomenten einer schönen Freundschaft, die nach Anne Franks Untertauchen jäh endete. Sie wurde dabei nicht müde, zu betonen, wie wichtig es ist, von den Schrecken der Vergangenheit zu erzählen, um die Gegenwart angesichts immer wiederkehrender rassistischer Tendenzen zu gestalten.
Die Zuhörer/innen dankten ihr für eine besondere und anregende Unterrichtsstunde mit langem Applaus. Manch eine/r verweilte noch eine Zeit nachdenklich vor den Stelltafeln mit einer Ausstellung zu

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