Erinnerung an den ehemaligen FKG-Schüler Robert Gernhardt

Erinnerung an Robert Gernhardt

Robert Gernhardt wäre am 13.12.2007 siebzig Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gestalteten Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 9-13, überwiegend aus der Gruppe „Keine AG“ stammend, unter sachkundiger Beratung und Begleitung von Herrn Lücke ein einstündiges Programm. Es erinnerte an den vielseitigen Dichter, Zeichner und Satiriker. Robert Gernhardt, vielen nicht nur als Mitbegründer der Zeitschrift „Titanic“ ein Begriff, war von 1947-1956 Schüler des FKG. Bereits während seiner Schulzeit verfasste er einige Gelegenheitstexte wie das Gedicht „Auf den Lateinlehrer Otto Kampe“, in welchem er seiner Achtung und Sympathie für den damals von ihm sehr geschätzten Lateinpauker Ausdruck verlieh. Dieses Gedicht war Teil eines kleinen Einblicks in Gernhardts Schaffen zu der Zeit, als er noch die Schulbank an der Felix-Klein-Oberschule drückte. Dem schloss sich ein Reigen von Texten an, die von den heiter verspielten Versen der Frühzeit bis zu den ernsten und dennoch leichtfüßigen Texten des „späten Spagat“ reichten.
Doch der Reihe nach: Dem zum Einstieg vorgetragenen Adventsgedicht „Die Geburt“ folgte Stefan Wojtowytsch mit einem kurzen Überblick über Robert Gernhardts Leben. Er verwies dabei auch auf die beeindruckende Anzahl literarischer Preise, die dem im Baltikum geborenen Künstler zeit Lebens zuerkannt wurden. Aber er machte unter Berufung auf dessen Mutter auch klar, warum es nicht zum Literaturnobelpreis gelangt hat: Gernhardt versäumte sträflich, einen dicken Roman vorzulegen. Dem erwähnten Rückblick auf die zur Schulzeit entstandenen Texte schloss sich eine Lesung von Gedichten in drei thematischen Blöcken an, überschrieben mit „Tiere“, „Ich“ und „Körperlicher Verfall und Tod“. Souverän und sachkundig kommentierend, führte Peter Lücke durch die einzelnen Phasen gernhardtschen Dichtens, während die Vortragenden mit beachtlicher stimmlicher Modulationskraft die Gedichte intonierten und Gernhardts Stimme lebendig werden ließen. Dass sie ihre Darbietungen bisweilen mit kleinen Choreographien akzentuierten, kam beim Publikum ebenso gut an wie die vielstimmige Abschlussrezitation der Hymne auf „Das Buch“. Warmer Beifall war der Dank für eine Präsentation von Texten, welche das Auditorium berührten und einen früheren Schüler ins Gedächtnis riefen, auf den das FKG stolz sein darf.

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