21.03.2014 - G9 statt G8: Meinungen
Am Mittwoch hatte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) die Reform der Schulreform vorgestellt. „Eltern aus Göttingen und der Stadtelternrat sind darüber hoch erfreut", fasste gestern dessen Vorsitzender Claus-Peter Siebert die Position des Gremiums zusammen. Es zeige sich, dass Elternprotest zum Erfolg führen könne. Der Elternarbeitskreis aller 18 Gymnasien in Südniedersachsen ist vor allem erfreut darüber, dass das Land „ein modernes, flexibles" Abitur anbieten wolle – und keine einfache „Rolle rückwärts". Allerdings müssten noch Übergangsregelungen für die momentanen Jahrgänge bis Stufe zehn gefunden werden, fordert die Sprecherin Ines Kettler. Sie könnten sonst zu den Verlierern der sonst positiven Reform gehören. Das fürchtet auch der Vorsitzende des Kreiselternrates, Michael Schneider. „Im Prinzip" sei die Reform gut, „aber die Schüler, die jetzt Abitur nach zwölf Schuljahren unter hohem Druck machen, sind mächtig gekniffen". Lob gibt es auch von Schülerseite: Das G8 habe die angestrebten Ziele nicht erreicht, sagt Miguel Ohnesorge vom Göttinger Stadtschülerrat.
„Viel Pflichtunterricht am Nachmittag entfällt und es bleibt wieder Zeit für Neigungsgruppen, für Vertiefung und für soziale Kontakte", fasst Heidrun Korsch vom Grotefend-Gymnasium die G9-Vorteile zusammen. Jetzt komme es aber darauf an, durch intelligente und flexible Lösungen auch die aktuellen Schüler an der Umstellung teilhaben lassen, ergänzt Michael Brüggemann, Leiter des Felix-Klein-Gymnasiums. Und die Lehrer müssten während der Umstellungsphase durch mehr Anrechnungsstunden entlastet werden. (...)