Verleihung des Robert-Gernhardt-Preises
Der Panda mit Gernhardt-Preis prämiiert
Zum zweiten Male wurde am FKG der Robert-Gernhardt Preis verliehen, in diesem Jahr für die gelungenste Imitation eines Vorbildes. Die Ausschreibung setzte eine muntere Schar kreativer Köpfe in Bewegung. Die Nachwuchsautoren folgten dem Beispiel des früheren FKG-Schülers Robert Gernhardt, für den die Nachahmung literarischer Stimmen zu den Königsdisziplinen der Literatur zählte. Die besten Ergebnisse wurden am 20.12.2010 in der Aula mit einem Preis belohnt.
Zuvor erinnerte die Gruppe „keine AG“ an Gernhardts Leben und Schreiben. Anna-Lina Sperling vermittelte einen Überblick seiner Biographie, deren Stationen Marie Büdenbender, Hanna Wittmann und Jasmin Hungerland mit einzelnen Gedichten lebendig werden ließen. Im Anschluss überreichte der Juryvorsitzende Peter Lücke gemeinsam mit Rüdiger Herzog von der Firma Otto Bock Health Care die Urkunden und Geldpreise.
Ein Sonderpreis ging an die Klasse 5k3. Sie hatte sage und schreibe 25 Märchenimitationen als Gruppenbeitrag eingereicht und wurde dafür nicht nur mit einem Geldpreis, sondern mit einem Wandertag belohnt. Nadiah Riebensahm und Moritz Herthum ernteten für ihren Vortrag von zwei der Märchen, „Frau Knolle“ und „Der süße Brei“, viele Lacher und lebhaften Applaus. Ebenfalls einen Klassenpreis erhielt die Klasse 8bik für ihre Erfindung des Computerspiels „Das Spiel des Lehrers“.
Einen Einzelpreis errangen Jan-Torge Daus mit seiner Variation von Goethes „Prometheus“, in rebellischem Gestus vorgetragen von Severin Senge. Ferner Charlotte Kukowski mit einer Nachbildung von Milan Kunderas „Das Leben ist anderswo“ und Anna-Lina Sperling, die Heines Gedicht „Meeresstille“ in eine moderne Großstadt verlagerte. Nadiah Riebensahm und Severin Senge brachten den Dialog der beiden Gedichte, Origianl und Nachbildung, in einem wirkungsvollen Duett zum Ausdruck. Rose-Marie Eden ließ Rilkes Panther zum Panda mutieren, wofür auch sie einen Preis gewann. Rezitiert wurde ihre Imitation eines der bekanntesten Gedichte deutscher Sprache von Sarah Bollmus:
Der Panda
Sein Blick ist vom Beschau`n der
Bambusstäbe
hungrig geworden und ganz ohne
Halt.
Ihm ist, als ob es nur noch
Bambus gäbe
Und hinter tausend Stäben noch
mehr Wald.
Der plumpe Schritt, der schwarz-
und weißen Beine,
der von dem einen Strauch zum
nächsten geht,
ist der des Gärtners, der
alleine
den ganzen Rasen mäht.
Ununterbrochen schiebt der
Vorhang seiner Zähne
sich lautlos auf - dann geht ein
Stab hinein,
er kaut ihn langsam, gleich als
ob er gähne,
und stellt bei Zeiten auch das
Schmatzen ein.